"Die Highlights aus 30 Jahren Homecomputer" in Farbe. Bis Ende der 80er Jahre recht gelungen, obwohl das Thema DDR wieder einmal komplett fehlt. Die 90er sind etwas uninspiriert und langatmig. Spiele fehlen nahezu völlig. Dennoch aufgrund des günstigen Preises und mangels Mitbewerber eine Empfehlung.

Data Becker, 2003, 16 Euro
Details/Bestellen

"Spannend" beschreibt die Rückseite, "akademisch" wäre das richtige Wort. Die Gewichtung des Buches stimmt nicht, aber da sie sich sehr von anderen Geschichtsbüchern unterscheidet, könnte es eine interessante Ergänzung sein. Erst auf Seite 95 kommt man ins 20. Jahrhundert, die vergangenen dreißig Jahre mit Apple, Microsoft, Commodore 64 und IBM PC werden auf wenigen Seiten abgehandelt. Das Internet-Kapitel wirkt etwas unpassend, da sich das Buch ansonsten kaum mit Software auseinandersetzt. Viele zeitgenössische Fotos und ein Farbteil. Das Buch ist parallel mit anderer Covergestaltung bei 'REDLINE WIRTSCHAFT bei ueberreuter' erschienen.

MITP, 2002, 25 Euro
Details/Bestellen

Das Entstehen des Internets sehr ausführlich und kompetent erzählt. Die Planungen, die Schwierigkeiten bei der Umsetzung, die ersten Knoten, die erste E-Mail ... Ich hatte viel Vergnügen beim Lesen. Man sollte jedoch Verständnis für Technik haben. Amerikanische Übersetzung ("Where Wizards Stay Up Late"); mit einigen Schwarzweiß-Fotos.

dpunkt, 2. Auflage 2000, 25 Euro
Details/Bestellen

Ebenfalls eine Geschichte des Internets, die aber ihren Schwerpunkt auf das World Wide Web legt, der in "Arpa Kadabra" zu kurz kommt. Das Buch eignet sich daher gut als Ergänzung. Trotz der notwendigen Fülle an Fachbegriffen ist das Buch unterhaltsam. 15 Euro für ein 400 Seiten dickes, gebundenes Buch sind günstig; ursprünglich war das Buch doppelt so teuer. Die Autoren sind hochkarätige CERN-Mitarbeiter. Originaltitel: "How the Web was born".

dpunkt, 2002, 15 Euro
Details/Bestellen

"Wie der Microsoft-Chef die PC-Industrie revolutionierte und zum reichsten Mann Amerikas wurde": Sicher das beste Buch über den Werdegang von Microsoft. Ausführlich und vergnüglich geschrieben.

Addison Wesley, 1993, vergriffen
Details/Bestellen

Der deutsche Titel von "Big Blues: The Unmaking of IBM" ist unsinnig. Erzählt wird die Geschichte von IBM bis ins Jahr 1993. Freilich spielt dabei Microsoft eine Rolle, aber der Fokus liegt klar auf IBM. Mir hat das Buch gut gefallen. (Ich las es zum größten Teil in Modegeschäften in Nizza, während ich auf meine Frau wartete.)

Heyne, 1996, vergriffen
Details/Bestellen

Die Autobiographie von John Sculley, der sich eine Top-Position bei Pepsi erarbeitete, um kurz vor der Einführung des Macintosh dem Ruf von Steve Jobs folgte, um (letztendlich glückloser) Chef von Apple zu werden. Das Buch ist sehr lebendig und mitreißend geschrieben, was unter anderem daran liegt, daß der Verfasser seine eigenen Erinnerungen in Worte faßt.

Econ, 1987, 3 Euro
Details/Bestellen

Auch wenn Linux im Desktop-Bereich mit einem Marktanteil von einem Prozent eine deutlich kleinere Rolle spielt, als man darüber spricht, ist die Entwicklungsgeschichte des freien Betriebssystems faszinierend. Das Buch stellt mit einem Umfang von 450 Seiten sehr ausführlich den Werdegang von Linux und seines Vaters Linus Torvalds vor. Dabei werden Randthemen wie Unix, Open Source und Internet gebührend behandelt. Auch für Nicht-Linux-Benutzer ist die Lektüre über weite Strecken verständlich.

moderne industrie, 2001, vergriffen
Details/Bestellen

Das deutsche Unternehmen SAP ("Systemanalyse und Programmentwicklung") gehört weltweit zu den führenden Software-Entwicklern. Seine betrieblich eingesetzten Programme sind Standard. Der Autor beschreibt, wie aus fünf Mitarbeitern ein Weltkonzern wurde. Wer bisher nicht mit SAP-Software in Berührung kam, hat freilich eingeschränkten Erlebniswert, kann aber andererseits seinen Horizont erweitern, welche Programme in Geschäftsprozessen eingesetzt werden. Selten: Das Buch erschien auch in den USA ("SAP - Inside the Secret Software Power" und in China.

Als Heyne-Taschenbuch noch erhältlich.

Hofmann und Campe, 1997, vergriffen
Details/Bestellen

Der Klassiker: Clifford Stoll erzählt auf 450 Seiten, wie ein kleiner Abrechnungsfehler ihn auf die Spur eines Hackers brachte (Karl Koch, dessen Geschichte mit "23" verfilmt wurde). Das Buch ist mittlerweile "technisch" veraltet und stellenweise langatmig, auf der anderen Seite aber leicht zu lesen, auch für Nicht-Fachleute. Halb so dick hätte für die Geschichte genügt. Aber: Es bleibt der Klassiker.

Stoll hat später mehrere kritische Bücher über das Computerzeitalter veröffentlicht.

Fischer, 1989ff, 10 Euro
Details/Bestellen

Das Buch enthält Kurzgeschichten aus dem Hacker-Alltag, bei denen die Handlungsmotive, nicht die Techniken im Vordergrund stehen. Einige Beiträge sind unterhaltsam geschrieben und zugleich lehrreich, etwa die Episode ueber den Beginn von Blue Boxing, die Erfahrungen eines Denuzianten, der Dutzende von Mailboxen mit illegalen Inhalten an einen Anwalt verraten hat oder die Motive des Hackers, der Websites großer Unternehmen "abgeschossen" hat. Leider bündeln nicht alle Geschichten Lehrreiches und Unterhaltsames gleichermaßen; für Wissensdurstige ist das Buch weniger geeignet. Wer das Buch als Erzählungssammlung begreift, wird das Gebotene akzeptieren können. Was Tatsache und was Fiktion ist, bleibt verborgen. Einerseits steckt hinter einigen Erzählungen ein spürbarer Recherche-Aufwand; andererseits enhält das Buch einige ärgerliche Fehler. Der Preis ist für ein 200 Seiten dickes Taschenbuch saftig.

Tropen, 2000, 12,80 Euro
Details/Bestellen